Über uns

Als ich Anfang 2017 gefragt wurde, ob ich im Sommer auf dem Whatever Happens Festival spielen wollte, hatte ich zwei Gedanken. Der erste war: „Whatever Happens? Nie gehört.“ Das stellte sich direkt als nicht weiter verwunderlich heraus, sollte das Festival in diesem Jahr doch zum ersten Mal stattfinden. Skeptischer machte mich der zweite Gedanke: „Meine Musik? Auf einem Festival? Da wollen doch alle tanzen und Bier trinken, wer hat da schon Lust auf so einen jammernden Waschlappen mit seiner Gitarre?“

Zugesagt habe ich trotzdem. Die Website sah sympathisch aus, das Konzept schien vielversprechend und es waren auch schon Künstler*innen, die ich mag, im Line-Up bestätigt. Mein Auftritt fand am zweiten Festivaltag statt, und wenn ich überhaupt irgendetwas bereue, dann dass ich nicht schon am ersten Tag hingefahren bin. Es ist nämlich so: Auf dem Whatever Happens Festival fühlt man sich ab der ersten Minute wie auf einer Gartenparty bei Freunden. Menschen kommen an, lachen, umarmen sich, Kinder laufen umher, toben auf dem Rasen, es gibt vorzügliches Essen, man lernt Leute kennen, vertieft sich in Gespräche. Zwischendurch schlendert man zum Hof nebenan und pflückt ein paar frische Erdbeeren, teilt seine Erträge anschließend von Picknickdecke zu Picknickdecke, und spätestens am abendlichen Lagerfeuer ist man sich sicher: Das hier ist der perfekte Sommertag.

Als wäre die Atmosphäre nicht schon fabelhaft genug, bekommt man nebenbei auch noch von tollsten Künstler*innen geile Musik vorgespielt. Und das sind nicht irgendwelche dahergelaufenen Lokalbands aus dem Jugendzentrum im Nachbardorf. Nein, hier wurde von Anfang an Wert auf hochwertiges Booking gelegt. Liebhaber-Bands, die auf größeren Festivals höchstens undankbare Nachmittags-Slots abbekommen, spielen hier in schönster Abendstimmung vor einem aufmerksamen Liebhaber-Publikum. Eine Win-Win-Situation: Künstler erfahren absolute Wertschätzung, Gäste freuen sich über die persönliche Atmosphäre. Kein Act hängt freiwillig im Backstage-Bereich ab, hier feiern alle gemeinsam den Sommer, die Musik, das Leben.

Whatever Happens, ihr macht alles richtig. Ich freue mich auf viele weitere Jahre. Und eins ist sicher: Den ersten Tag verpasse ich nie wieder.

Tim Jaacks

#whateverhappens